Tag 1: Von Bali nach Perth
Nach einem super letzten Tag in Bali (Surfen in Ulu, ein neues Board für Johannes und Zusammenpacken – aufs Gramm genau – ganz ohne Streit) fuhren wir am Abend zum Flughafen. Um 21:30 Uhr gings dann endlich los nach Australien. Wir durften kein Wasser mit an Bord nehmen, was irgendwie komisch war aber scheinbar sind die Australia sehr steng. Nach einem 3-Stunden-Flug im „Kinderabteil“, der voll war mit Weinen und kotzenden Kindern, sind wir um 1:30 Uhr in Perth gelandet.
Bei der Ankunft mussten wir eine Karte ausfüllen, auf der viele Fragen standen, und durften dann einfach durchgehen. Ich hab mir das viiiel strenger vorgestellt, dachte, sie würden alles durchsuchen und uns mit Fragen bombardieren. Aber der Beamte war super nett und ließ uns einfach durch. Dann schliefen wir 4 Stunden am Flughafen oder versuchten es zumindest.
Danach fuhren wir mit dem Zug zu unserer Airbnb-Unterkunft. Der eine Kilometer Fußweg war eine ganz schöne Herausforderung mit fast 100 kg Gepäck, aber zum Glück haben wir es geschafft. Nach einem kurzen Vormittagsschlaf, um ein bisschen fitter zu sein, machten wir uns frisch geduscht schleunigst auf den Weg zu unserem Mietauto. In der Innenstadt gab’s noch einen schnellen Kaffee bei „La Veen Coffee“, und als wir bei der Autovermietung angekommen sind, stellten wir fest, dass wir bei der falschen gelandet sind. Zum Glück klappte trotzdem alles, und wir haben einen flotten Kia gekommen. Johannes muss sich noch ein bisschen an das Fahren und Sitzen auf der falschen Seite gewöhnen, haha.
Dann ging es direkt zur ersten Autobesichtigung – einem Mercedes Sprinter. Anschließend kauften wir uns eine Jause und fuhren zum Strand - endlich mal wieder Brot. In Scarbourough Beach machten wir ein Abendessen-Picknick und schauten der Sonne beim Untergehen zu. Am Meer war es ein bisschen wie Portugal, Amerika und Dänemark gemeinsam.
So viel haben wir bis jetzt noch nicht gesehen, aber das was wir gesehen haben gefällt uns sehr gut. So groß, nicht beengt, grün und frische Luft. Johannes hat gesagt „Perth fühlt sich an als kann man seine Grenzen selbst setzten“ und ich find genau so fühlt es sich an.
Trotz unsere Müdigkeit war der Tag sehr schön und irgendwie entspannt. Das Wetter war auch super: kühl am Morgen und dann mit der Sonne richtig schön warm.
Man konnte sagen, es war ein langer, aber toller erster Tag!
Tag 2: Wir drehen uns im Kreis
Nach einer viel zu kurzen Nacht ging es am Morgen direkt nach Fremantle zur ersten Autobesichtigung. Doch davor haben wir noch einen Kaffee bei „Amante & Co Coffee“ getrunken – ein wirklich gemütlicher Ort, um in der Morgensonne zu sitzen und den Kaffee zu genießen. Währenddessen haben wir versucht, Bankkonto, Telefonnummer, Steuernummer usw. zu organisieren. Das war viel komplizierter als gedacht. Nach einem langen Hin und Her schafften wir es immerhin, eine Telefonnummer zu organisieren.
Dann ging es weiter zum ersten Bus. Naja, der hat schon ziemlich viele Kilometer auf dem Buckel, und leider können wir beide darin nicht aufrecht stehen. Auch das Bett war ziemlich kurz (etwa 170 cm), was nicht gerade ideal ist.
Nach einer kurzen Jausenpause auf dem Parkplatz fuhren wir direkt weiter zum nächsten Bus. Dieser war ein wirklich uralter Mazda (mit dem Motor unter dem Beifahrersitz), ziemlich schmal und so niedrig, dass wir nicht mal aufrecht sitzen konnten. Danach gabs noch einen schnellen Kaffee irgendwo in einem Einkaufszentrum, und dann ging es weiter zu Bus Nr. 3. Der war ein komplett leerer Ford und eigentlich ziemlich cool. Auch die Größe wäre super, aber 1. ist er teuer und 2. müssen wir uns echt überlegen, ob wir uns das antun wollen – einen Bus alleine ausbauen? Ohne Erfahrung, Platz und Equipment?
Dann war das Pflichtprogramm für heute erledigt. Wir schauten noch in zwei Surfshops vorbei, nur um mal zu schauen ob wir vielleicht was brauchen, haha, und danach noch in einem Wollgeschäft. Dort konnte ich natürlich nicht widerstehen und habe mich mit neuer Wolle für zwei neue Projekte eingedeckt. Ich hab schon lang nicht mehr so viel Geld für Wolle ausgegeben.
Am Abend fuhren wir wieder an den Strand. Heute waren wir am Cottesloe Beach, machten ein Picknick und gingen anschließend noch spazieren. So viele schöne Muscheln am Strand und ausgebleichte Algen – das haben wir noch nie gesehen.
Durch das ganze Hin- und Herfahren heute haben wir (gefühlt) schon ein bisschen Eindruck von Perth, und uns gefällt es beiden ziemlich gut. Es ist eine moderne Stadt, aber trotzdem sehr „bodenständig“ und irgendwie unaufgeregt. Super grün und weitläufig.
Ah, und bis jetzt haben wir noch kein einziges Mal gestritten, obwohl wir beide extrem müde, hungrig und auch ein bisschen gestresst/aufgeregt waren. Ich kann es selbst kaum glauben und habe heute sicher drei Mal gesagt: „Ich bin so stolz auf uns.“
Jetzt bin ich so müde, dass ich gleich mit offenen Augen im Sitzen einschlafe, weil ich zu müde bin, um mich hinzulegen und die Augen zuzumachen. LOL
Tag 3: Surfen, Autobesichtigung, Autobesichtigung uuund Autobesichtigung
Heute sind wir wieder früh aufgestanden, um direkt nach Yanchep zu fahren, damit Johannes seinen neuen Wetsuit ausprobieren kann. Aber vorher haben wir noch einen Kaffee- und Croissantstopp bei „Humblebee Coffee“ eingelegt.
Während Johannes im Wasser war, habe ich meine neue Wolle verstrickt und die Sonne genossen. Ein Sonntagmorgen, wie man ihn sich besser nicht vorstellen könnte. Wenn das immer so ist, dann will ich vielleicht doch da bleiben.
Der Rest des Tages war dann wieder ziemlich stressig. Wir sind von A nach B gefahren und haben uns vier Autos angeschaut. Nur eines davon kommt wirklich in Frage, weil wir uns entschieden haben, dass wir aufrecht stehen können wollen, damit es auch wirklich gemütlich ist.
Zwischendurch haben wir noch einen Stopp in einem Buchladen gemacht, um einen Reiseführer, eine Autokarte und zwei Rätselhefte zu besorgen. Man muss schließlich gut ausgestattet sein.
Am Abend haben wir dann endlich wieder etwas Warmes gegessen: Pizza Margherita, Gemüse aus dem Ofen und Tiramisu (zum Glück war das kalt). Wir waren bei „Two Mad Tuscans“ und es war wirklich richtig gut.
Ansonsten gibt es über den heutigen Tag nicht viel zu berichten, außer dass wir wirklich froh sind, wenn die Autosuche endlich vorbei ist.
Morgen haben wir noch eine Besichtigung auf dem Plan und hoffen sehr, dass wir den richtigen Bus bald finden!